...war ein ukrainischer Anarchist, der zwischen 1917 und 1921 während des russischen Bürgerkriegs zum Anführer der nach ihm benannten Makhnowschtschina wurde, einer anarchistischen Volksbewegung in der Ukraine.
Im Jahr 1906 schloss er sich mit 17 Jahren der anarchistischen Bewegung an. 1910 wurde er durch die zaristische Rechtsprechung wegen politischer Attentate zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde allerdings in lebenslängliche Zwangsarbeit umgewandelt.
Erst im Jahre 1917 wurde er von der Gefangenschaft erlöst, als die Revolution alle Freiheitskämpfer befreite. Nestor Makhno war nicht nur ein hervorragender militärischer Führer der Bauern, er war auch ein sehr guter Agitator und Organisator. Er veranstaltete unermüdlich Versammlungen / Zusammenkünfte in zahlreichen Ortschaften der Gegend. Er widmete sich ganz den Aufgaben des Augenblicks, die die eben begonnene soziale Revolution ermöglichte. Er richtete Aufrufe und Flugblätter an die Bauern, an die deutschen und österreichischen Soldaten, an das Kosakenheer usw.
In einem Appell, den Makhno herausgab, hieß es unter anderem:
"Siegen oder sterben, das ist das einzige, was den Bauern und Arbeitern der Ukraine im gegebenen Moment bleibt. Aber alle können wir nicht sterben. Wir sind zu viele. Wir sind die Menschheit. Also lasst uns siegen. Wir wollen aber nicht den Sieg, um das Beispiel der vergangenen Jahre zu wiederholen und unser Schicksal neuen Herren zu überlassen. Wir wollen unser Leben selbst bestimmen und unsere Angelegenheiten in Übereinstimmung mit unserem Willen und dem, was wir für richtig halten, ordnen."
Aufgrund seiner Agitation bildete sich eine große Massenbewegung, die von den anarchistischen Ideen durchdrungen war und unter dem Namen der Makhnovisten bekannt wurde. Von Juni 1919 bis Januar 1920 war Makhno die einzige revolutionäre Macht, die den Reaktionären in der Ukraine furchtbar zusetzte. Nachdem sich die Bolschewisten Anfang 1920 in der Ukraine festsetzten, hinderte sie dies nicht daran, Makhno erneut außerhalb der Gesetze zu stellen. Man benutzte hierzu den Vorwand, die makhnovistische Armee hätte sich geweigert, sich den Befehlen der Sowjetmacht zu unterwerfen, die sie an die polnische Front abkommandierte. Dieses Manöver war nichts als ein Trick, um Makhno aus dem revolutionären Gebiet der Ukraine zu entfernen.
Unter Führung Leo Trotzkis schlug die Rote Armee die anarchistische Bewegung endgültig gewaltsam nieder. Makhno selbst, der mehrfach verwundet wurde und wegen den Spätfolgen der Tuberkulose kränkelte, konnte 1921 mit seiner Partnerin Galina über Rumänien, Polen, Danzig und Berlin nach Paris fliehen, wo er sich 1927 unter anderem mit Buenaventura Durruti und Francisco Ascaso traf. Durch die politische Isolation in Frankreich und die Entwicklung in der Ukraine verbittert, zog er sich mehr und mehr zurück. Er arbeitete als Zimmermann, als Bühnenarbeiter an der Pariser Oper und in einer Renault-Werkstatt. Am 6. Juli 1934 starb Nestor Makhno an Tuberkulose. 500 Personen nahmen drei Tage nach seinem Tod an seinem Begräbnis auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise teil.
Siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=DMRKj_9Y1rg&t=109s
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