Mittwoch, 28. August 2019

Dunbar-Zahl, evolutionäre Psychologie & Tribalismus

Ist das Leben unter extrem vielen Menschen, die sich als anonyme Zahlen und Wirtschaftsfaktoren begegnen, wie es in der Moderne und zuvor bei imperialen Großmächten die Norm ist, für den Menschen natürlich und sinnvoll?
Oder wäre es besser, in kleineren Gemeinden / Stammesgesellschaften zu leben, die durch gemeinsame Visionen und Werte verbunden sind und sich ohne staatliche Zentralmacht selbst organisieren?

Robin Ian MacDonald Dunbar, kurz R. I. M. Dunbar (* 28. Juni 1947 in Liverpool) ist ein britischer Psychologe. Derzeit ist er Leiter der Social and Evolutionary Neuroscience Research Group am Department of Experimental Psychology an der University of Oxford. Von 2007 bis 2012 war er in Oxford Leiter des Institute of Cognitive and Evolutionary Anthropology; zuvor war er von 1987 bis 1994 Professor für Anthropologie am University College London von 1994 bis 2007 Professor für evolutionäre Psychologie an der University of Liverpool.
Dunbar untersuchte Anfang der 1990er Jahre den Zusammenhang zwischen dem Gehirnaufbau von Säugetieren (insbesondere den Anteil des Neocortex an der Großhirnrinde) und der Gruppengröße, in denen diese Säuger jeweils leben. Für den Menschen ergäbe sich demnach eine maximale Gruppengröße von 150 – die Dunbar-Zahl (Dunbar’s number). Dunbar zufolge stimmt dies mit empirischen Beobachtungen an tatsächlichen menschlichen Gemeinschaften überein.
Derzeit wird diskutiert, inwiefern diese Regel auch für virtuelle soziale Netzwerke gültig ist.

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